Metzer Eck – ältestete Kneipe Berlin Prenzlauer Bergs
Seien Sie willkommen in der ältesten Kneipe Berlin Prenzlauer Bergs mit Familientradition!
Seit über 100 Jahren befindet sich das „Metzer Eck“ schon in Familienbesitz. Nicht viele Orte haben sich ein so authentisches Flair bewahrt wie diese Alt-Berliner Kneipe mit ihrer patina-überzogenen, gemütlichen Inneneinrichtung, dem alten Tresen und den vielen Fotos an den Wänden, die von prominenten Besuchern und urigen Kneipenabenden aus längst vergangenen Zeiten künden.
Und immer noch kann man sich hier – wie vor 50 oder 80 Jahren – das Bier vom Fass, die Hackepeterstulle und die Bulette mit Bratkartoffeln schmecken lassen. Als das Hausmädchen Clara Vahlenstein 1913 mit dem Gewinn in einer Lotterie ihr Bierlokal eröffnete, hatte sich die Gegend bereits grundlegend gewandelt.
Noch wenige Jahre zuvor galt der hiesige, weitgehend unbebaute „Windmühlenberg“ als Ausflugsziel der Berliner. Inzwischen standen hier dicht an dicht die berühmt-berüchtigten Mietskasernen mit ihren Hinterhöfen, und in der Nähe rauschte die U-Bahn vorbei. Gut für „Vahlensteins Destille“. Hier fühlten sich Arbeiter genauso wohl wie die in der Gegend wohnenden Intellektuellen und Künstler.
Was für Zeiten! Nach dem Ersten Weltkrieg mussten Inflation und Weltwirtschaftskrise überstanden werden, die Goldenen Zwanziger mündeten in die Jahre des „Dritten Reichs“. In der beliebten Eck-Kneipe traf man sich weiter. 1926 wurde in der Eck-Kneipe der Sparverein „Windmühlenberg“ gegründet, in den jeder seine Groschen einzahlen und dafür dann mit der ganzen Gesellschaft z.B. am Wochenende „ins Jrüne“ fahren konnte. Heinrich Zille, der mit seinen Zeichnungen das Berliner „Milljöh“ so treffend erfasste, konnte 1927 wegen seiner „Beenkins“ (Beine) nicht zum Ball kommen – seinen Brief kann der Gast noch heute im hinteren Schankraum an der Wand nachlesen.
Als die Trümmer des Zweiten Weltkriegs beseitigt waren, bekam die Berliner Kneipe an der Ecke Metzer /Straßburger Straße seinen heutigen Namen „Metzer Eck“. 1951 starb die Gründerin Clara Vahlenstein, und ihre Tochter Charlotte übernahm. Sie stand bereits seit dem Tod des Vaters 1936 mit am Tresen. 1957 stieg Charlottes Tochter Bärbel ins Geschäft ein.
Der Windmühlenberg, ehemals Ausflugsziel der Berliner, wird um 1900 mit Reparationen aus dem Deutsch-Französischen Krieg bebaut.
Clara & Hermann Vahlenstein und ihre Destille
(Die Wirtsleute und ihre Gäste am 8. September 1928)
Seit 1913 betreiben sie ihr Lokal. Die Gegend war in jenen Jahren eines der am dichtesten besiedelten Gebiete Berlins. 1920 wohnten hier dreimal mehr Menschen als heute. Ab 1921 wurde das der Bezirk Prenzlauer Berg das nun wiederum ein Zwei-Frauen-Unternehmen war. Bis zur Jahrtausendwende bewirtschaftete Bärbel das Restaurant, tatkräftig unterstützt von ihrem Lebensgefährten Alex Margan, der all die Schätze – alte Schriftstücke, Sparbücher des Vereins, Bilder, Abzeichen und vieles mehr – aus dem Keller des „Metzer“ hervorholte und im Lokal präsentierte. Schließlich übernahm Bärbels Sohn Horst Falkner, der Urenkel der Gründerin, zusammen mit seiner Frau Sylvia im Jahr 2000 die Gaststätte. Leider blieben ihm nur wenige Jahre, bevor er 2007 nach kurzer, schwerer Krankheit starb. Seitdem führt Sylvia Falkner die Geschäfte allein.
Welch gemütliche Runde fand sich auf den Stühlen und Bänken oft zusammen. Hier lernten sich Paare kennen, heirateten, hier tauschte man sich über die guten und weniger guten Neuigkeiten aus der Nachbarschaft und der großen weiten Welt aus (die bis 1989 vor allem die relativ kleine der DDR war).
Bekannte Künstler feierten im „Metzer Eck“, darunter Udo Lindenberg, Otto Waalkes, Starregisseur Sergio Leone und beliebte Schauspieler wie Kurt Böwe und Ursula Karusseit. 1989 fand in der Berliner Kneipe die Premierenfeier des wohl berühmtesten, zu DDR-Zeiten verbotenen DEFA-Films „Spur der Steine“ mit Manfred Krug und vielen anderen Künstlern statt.
Werfen Sie, liebe Gäste, einfach einen Blick auf die vielen Fotos und Briefe an den Wänden des „Metzer Eck“. Und fragen Sie uns, wenn Sie etwas noch genauer wissen wollen. Wir waren schließlich dabei!
Öffnungszeiten:
Mo – Fr von 16:00 bis 00:00 Uhr
Sa von 18:00 bis 00:00 Uhr
Sonntag geschlossen
Küchenschluss: 22:00 Uhr